Vom 01. - 03.11.2019 fand auch in diesem Jahr das obligatorische Fortbildungsseminar für Führhundehalter statt. Parallel zur wichtigen Gelegenheit, eine Rückmeldung über die Zusammenarbeit von Hund und Mensch zu erhalten und an individuellen Problemen zu feilen, sollte es neben dem gegenseitigen Austausch diesmal um Möglichkeiten der ersten Hilfe am Hund gehen. Darüber hinaus stand auch die Entspannung des Vierbeiners nach der Arbeit auf dem Programm.
Von der schlechten Wettervorhersage keinesfalls abgeschreckt fanden sich am Freitagmittag also zwölf motivierte Führgespanne in Konstanz ein. Nach der Vorstellungsrunde von Hunden, Haltern, Begleitpersonen und Mitwirkenden ging es dann auch schon auf den Hundeplatz in Kreuzlingen, wo die Vierbeiner die Möglichkeit hatten, sich auszutoben, bevor Mensch und Hund gemeinsam verschiedenste Stationen miteinander bewältigen durften. Dabei musste manch ein Hund an der ein oder anderen Stelle erst vom Sinn einer Aufgabe überzeugt werden. Balancieren? OK. Durch einen Tunnel laufen, um am Ausgang von Herrchen oder Frauchen erwartet zu werden? Auch OK. Aber welchen Sinn kann es haben, wenn Mensch alle vier Pfoten in Hundesocken steckt, nur damit Hund anschließend ein paar Schritte darin läuft? Trockene Füße können es jedenfalls nicht gewesen sein, denn aufgrund des Regens waren diese schon längst nass. Aber wenigstens freuten sich die Menschen nach erfüllter Aufgabe immer angemessen und das eine oder andere Leckerli für den vierbeinigen Begleiter fiel natürlich auch ab. Nach getaner Arbeit gab es für den menschlichen Teil der Gesellschaft noch Kaffee und Kuchen, bevor es für eine Verschnaufpause zurück ins ABC-Hotel ging.
Das Abendprogramm spielte sich im Seminarraum des Hotels ab. Hier gab es in gemütlicher Runde vier verschiedene Sorten „Dünnele“ bis zum Umfallen, welche vom einem mobilen Dünnelebäcker aus der Region zubereitet wurden. Dieser wurde von der Seminarleitung organisiert und stand mit seiner mobilen Dünnelebäckerei direkt vor dem Hotel. Ergänzt wurde das Geschlemme noch von einer Weinverkostung verschiedener pfälzischer Weinsorten aus eigenem Anbau, die von Claire Trauth mitgebracht worden waren. Anschließend stellte die Schulleitung die Frage in den Raum, ob es anlässlich der steigenden Kosten für das Seminar eine Option sein könnte, dieses in eineinhalb oder zweijährigem Abstand anzubieten. Aufgrund der begrenzten Anzahl Führgespanne und des großen Interesses sprachen sich jedoch die meisten Teilnehmer dagegen aus.
Am nächsten Morgen erfolgte dann eine Einteilung in drei Gruppen. Während sich die einen auf den Weg machten, um im Rahmen von Übungsläufen Aspekte der Führarbeit zu vertiefen oder einfach nur sicherzustellen, dass sich keine Fehler eingeschlichen hatten, begab sich die zweite Gruppe in den Erste-Hilfe-Workshop. Hier bekamen wir verschiedenste Tipps an die Hand, die im Bedarfsfall auch von uns Führhundehaltern angewandt werden können. Vielen Dank an dieser Stelle an Helena Conens, die sich ausreichend Zeit für jeden Workshop-Teilnehmer nahm, um jeden Griff zu demonstrieren. Die dritte Gruppe wartete auf ihren Einsatz und hatte während der eineinhalbstündigen Freizeit die Möglichkeit, spazieren zu gehen oder sich anderweitig zu beschäftigen.
Nachmittags begaben wir uns zum Uniparkplatz, wo wir von Susanne Hoffmann zu einem Waldspaziergang mit spirituellen Impulsen empfangen wurden. Zwischen den einzelnen Stationen des Spaziergangs konnten die Hunde frei laufen. Das Heranrufen und Anleinen an den Stationen funktionierte dabei zügig und ausnehmend gut, so dass Susanne nicht lauter als nötig sprechen musste, um kurze Geschichten mit anschließenden Impulsen an uns weiterzugeben. Beeindruckend, wie entspannt ein Spaziergang mit immerhin 23 frei laufenden Hunden verlaufen kann - neben den zwölf Führgespannen waren auch einige Junghunde samt ihrer Trainer sowie weitere Gäste mit von der Partie.
Abends begaben wir uns zu Fuß in die Gaststätte Ziegelhof. Hier wurden wir äußerst freundlich bewirtet. Nicht nur, dass zwölf Hunde mit einer Gelassenheit aufgenommen wurden, die keineswegs selbstverständlich ist, der Service und die Hilfsbereitschaft ließen keine Wünsche offen.
Am nächsten Tag gab es erneut die Möglichkeit für Einzelläufe in vom Vortag abweichender Trainer-Gespann-Besetzung. Ich für meinen Teil empfinde dies immer als Bereicherung, bietet dies doch die Möglichkeit neuer Einblicke oder die Bestätigung der guten Zusammenarbeit durch einen Dritten. Im Begleitprogramm stand diesmal der Workshop „Wellness für den Hund“, in dem wir Übungen gezeigt bekamen, mit denen wir unseren einseitig belasteten Hunden zur Entspannung verhelfen und muskuläre Verspannungen lösen können.
Alles in allem war das Seminar wieder einmal sehr gelungen. Von vielen wurde festgestellt, dass es nicht immer das große abwechslungsreiche Programm sein muss. Vielmehr sollte das Hauptaugenmerk auch künftig auf den Einzelläufen liegen, während nachmittags nach getaner Arbeit entspannende Spaziergänge ohne großes Rahmenprogramm willkommen sind.
An dieser Stelle gilt im Namen aller Teilnehmer ein großer Dank an die Organisatoren und Unterstützer des Seminars, die es immer wieder schaffen, diese nicht unanstrengenden Wochenenden zu einer gelungenen Veranstaltung zu machen.
Nuray Gürler mit Joshi